Es zieht wie Hechtsuppe

Meine Güte, ist das windig draußen! In unserer schönen Berliner Altbauwohnung sind ein paar Fenster geöffnet. Sie schlagen kräftig gegen die Rahmen. Es zieht wie Hechtsuppe!
Schluss mit dem Lüften. Hingeeilt, und die Fenster geschlossen. Ruhe – und Windstille.

Doch keine Stille in meinen Gedanken: Bezieht sich die Redensart Es zieht wie Hechtsuppe auf ein Fischgericht? (Hmmm, schmackhafte Hechtsuppe mit vielen Zwiebeln und frischem Suppengrün! Abgeschmeckt mit leckerem Weißwein …) Ja, das könnte man meinen oder: möchte man wohl eher.

Denn: Was hat ein kalter Luftzug mit einem leckeren Mahl zu tun?
Hier die Erklärung für alle Wissenshungrigen:
Hechtsuppe ist eine Verballhornung der jiddischen Wörter hech („wie“) und supha („Sturm“). Oh ja, das klingt wie Hechtsuppe.

Es zieht wie Hechtsuppe bedeutet also: Es zieht wie bei einem Sturm.
Wie ich diese Sprachverdreher liebe!

Kein Hecht, aber auch nicht schlecht: Dieses unscharfe (und nicht gerade appetitanregende) Handyfoto entstand bei „Rogacki“ in Charlottenburg

5 Gedanken zu „Es zieht wie Hechtsuppe“

  1. Huhu und liebe Grüße aus dem Hause Rogacki 😉
    Der niedliche Steinbeißer auf dem Foto ist schon längst gebraten und ich verspreche Dir das er Dich nicht mehr „vorwurfsvoll“ angucken wird.
    Liebe Grüße von der Kassiererin

  2. Hallo Wolfgang,

    danke für diese interessanten Hinweise! Ich habe „Tohuwabohu“ auch immer mit Hektik oder Durcheinander in Verbindung gebracht – und bin umso überraschter, dass dieses Wort nun doch einen völlig anderen Sinn haben soll.

    Ich wünsche Dir noch ein frohes Malochen – heute wohl nicht mehr, dafür aber morgen!

    Herzliche Grüße und à Dieu!
    Coralita (oder auch: Anja)

  3. Moin moin liebe Anja,
    und schon lande ich auch mal kurz bei Dir in der Hauptstadt und finde es höchst interessant, daß Du Dich für Redewendungen interessierst, und dann ahnst Du ja auch, wieviele Worte aus dem Jiddischen oder Hebräischen hierzulande verwendet werden, was kaum jemandem bekannt ist. Es ist schon spannend, daß „Tohuwabohu“ hier im Zusammenhang von Durcheinander, Gewirr verwendet wird, aber „wüst und leer“ (Erster Satz im Alten Testament) bedeutet. Und so geh ich nun wieder malochen in meiner „Werkstatt“ (Beit Malochah = Arbeitshaus = Werkstatt) und sende einen lieben Gruß nach Bärlin *grins*

  4. Oh ja, Doris, da stimme ich Dir voll und ganz zu: Die toten Fischen haben mich regelrecht angestarrt – ganz im stillen Vorwurf. Das war fast ein bisschen unheimlich. 😉

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag!
    Coralita

  5. Ich auch, liebe Coralita,
    wieder einmal sehr schön zu lesen, allerdings das Foto … nicht gerade schön anzusehen … doch einmal etwas ganz anderes als „Supermodell“, und ich weiß nicht was … jo, bei euch ziehst wohl momentan ganz gewaltig … und das soll wohl auch noch bis zum WE andauern … da helfen wohl nur gute und stille Gedanken … die schicke ich dir jetzt … doch momentan habe ich den Schalk im Nacken sitzen …
    herzliche Grüße
    Doris

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