Was zählt, sind die Vibes

Restrup. „Es kommt auf die Vibes an“, antwortet Gitarrist und Sänger Marcus Bruns auf die Frage, was der Band bei ihren Konzerten am wichtigsten sei. Es komme gar nicht so sehr darauf an, ob man stets den richtigen Ton treffe oder der Gesang zu einhundert Prozent astrein sei. Und dann grinst der sympathische Heavy-Metal-Fan und Gründer der Band mit den rotblonden Locken.
Der Theatersaal der Compagnia Buffo füllt sich – Voraussetzung für einen gelungenen Abend. Der Kulturverein Li.F.T. hat eingeladen. Schon einmal sind die Groovin‘ Goblins hier gewesen. 2003 war das, und sie hatten den Rock-in-der-Region-Vorentscheid gewonnen. Seitdem kennt und liebt man die Band hier.

Groovin‘ Goblins, die „groovenden Kobolde.“ Aber warum eigentlich Kobolde? Der Name zur Band sei in Anlehnung an ein ehemaliges Computerspiel aus den 80er-Jahren entstanden. Außerdem sei ein Großteil der Band nicht besondes hoch gewachsen, erklärt Marcus Bruns mit schelmischem Blick.

Ein paar Schläge mit den Drumsticks, dann geht es los. Womit die Kobolde da aufwarten, ist großartig: Es ist ein schwer definierbarer, aber gelungener Mix aus den musikalischen Stilrichtungen Reggae, Ska und Funk. Manchmal sogar vermischt mit Elementen aus dem Death Metal. Die Grenzen der Musikrichtungen verschwimmen. „Wir kommen alle aus unterschiedlichen Musikecken. So kam dieser Stilmix zustande“, erzählt Marcus Bruns. Alle Songs entstammen der Feder der Goblins. „Musikalische Vorbilder haben wir nicht. Wir ziehen unser eigenes Ding durch“, betont Schlagzeuger Gerrit Achilles. Die Band habe nie versucht, auf Biegen und Brechen etwas Neues zu kreieren. Marcus Bruns bestätigt das: „Versuche nie, Dir etwas auszudenken, was es noch nicht gibt. Es kommt eher darauf an, das Vorhandene zu verbessern.“
Das Motto der Goblins, die sich im Jahr 2003 gegründet haben: Erlaubt ist alles, was „uns und dem Publikum“ Spaß macht. „Wenn es bei den Leuten ankommt, kommt es bei uns doppelt an“, sagt der sympathische Schlagzeuger, der „Skater“. Warum dieser Name? Skaten ist eines seiner Hobbys, die Band seine Leidenschaft: „Mir würde ein großer Teil in meinem Leben fehlen, wäre ich nicht mehr Bandmitglied.“

Diese Leidenschaft für die Musik und die Band hört man den Jungs und dem einzigen Mädel aus dem Osnabrücker Land an: Unweigerlich muss man tanzen oder doch zumindest mit dem Kopf oder Fuß wippen. Und sie selbst tun es auch mit Freuden, die elf „groovenden Kobolde“ im Alter von 20 bis 50 Jahren. Auch auf der Bühne wird abgetanzt. Allein die Sektion aus fünf Bläsern heizt den Zuhörern mächtig ein. Keyboard, E-Gitarre, Schlagzeug und nicht zuletzt Sänger Tim Rehwinkel mischen kräftig mit und geben dem begeisterten Publikum den musikalischen Rest. Eine Frau mittleren Alters gibt sich ganz den Vibes hin. Mit geschlossenen Augen vergisst sie tanzend die Welt. Ein wirklich schönes Bild. Beim Singen schließt auch Tim Rehwinkel manchmal die Augen. Er verzieht leidenschaftlich das Gesicht, so als würde er eins werden mit den Beats. Dann öffnet er wieder die Augen und hat ein charmantes Lächeln für das Publikum übrig.

Nach dem zweistündigen Programm neigt sich der Abend nach mehreren Zugaben so langsam seinem Ende entgegen. Gern hätte man noch mehr gehört von den Groovin‘ Goblins. Wer das möchte, hat dazu am 13. Mai im Osnabrücker Glanz und Gloria die Gelegenheit.

Heizten ihrem Publikum mächtig ein: die Groovin‘ Goblins

(c) Dieser Artikel ist am 11. Mai 2011 im Bersenbrücker Kreisblatt erschienen.

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